Der Stealth-Shooter, den man gleichzeitig lieben und hassen kann
Projekt I.G.I. ist ein taktischer Ego-Shooter, bei dem es um einen Geheimagenten geht, dessen Aufgabe es ist, Informationen über einen gestohlenen Atomsprengkopf zu beschaffen. Das Spiel wurde von Innerloop Studios entwickelt, im Jahr 2000 von Eidos Interactive veröffentlicht und ist auch unter dem Namen Project I.G.I.: I'm Going In bekannt. Aufgrund seiner Stealth-Missionen erinnert es an die Reihe Metal Gear Solid. Die Fortsetzung des Spiels wurde unter dem Titel I.G.I.-2: Covert Strike veröffentlicht.
Das gefährliche Leben eines Geheimagenten
Projekt I.G.I. folgt der Geschichte von Agent Jones, der damit beauftragt wurde, Josef Priboi gefangen zu nehmen, um Informationen über einen vermissten Atomsprengkopf zu erhalten. Die Spieler gelangen über verschiedene Missionsebenen an unterschiedliche Orte, an denen Ziele erreicht werden müssen, um näher an Pribois aktuellen Aufenthaltsort zu gelangen. Sobald eine Mission abgeschlossen ist, wird das nächste Level freigeschaltet. Dabei wird Jones über einen Ohrhörer von Anya begleitet, die ihm seine Ziele nennt, indem sie auf interessante Gebiete hinweist.
Zu Beginn des Spiels stehen 4 Waffen zur Verfügung: ein Kampfmesser und drei verschiedene Pistolen. Außerdem erhalten die Spieler ein Fernglas und eine Karte, auf der das Fortschrittsprotokoll und die jeweiligen Ziele verzeichnet sind. Um weitere Gegenstände wie Munition, Granaten und MedKits zu erhalten, muss der aktuelle Standort erkundet werden. Spieler müssen aber nicht verzweifeln, denn Waffen und Munition können auch einfach bei eliminierten Gegnern geplündert werden. Es zahlt sich also aus, Geduld zu haben und alle feindlichen NPCs zu eliminieren, um immer gut mit Items versorgt zu sein.
Das Spiel legt viel Wert auf Stealth und der Spieler muss oft schleichen, um Kameras und Alarmsystemen aus dem Weg zu gehen. Es ist zwar möglich, sich in Sicherheitsgebäude einzuhacken und die Kameras für ein paar Minuten zu deaktivieren, aber da diese über einen versteckten Timer verfügen, ist es empfehlenswert, sie zu zerstören, wenn sich die Gelegenheit bietet. Die Alarmsysteme können mithilfe von Knöpfen deaktiviert werden, die in den Levels verstreut sind. Allerdings werden sie neu aktiviert, wenn ein feindlicher NPC die Anwesenheit des Spielers bemerkt, was aber leider nicht oft der Fall ist.
Spieler sollten sich auf Enttäuschung einstellen
Die schlechte gegnerische KI ist einer der Hauptnachteile des Spiels. Feindliche NPCs haben eine begrenzte Sicht- und Hörreichweite und reagieren oft nicht, selbst wenn man mit einem Gewehr ohne Schalldämpfer auf sie schießt. Manchmal bemerken sie nicht einmal eine Leiche, wenn diese weit genug entfernt liegt. Die Alarme wirken sich außerdem nicht auf alle Gegner aus – obwohl diese Beschränkung vielleicht darauf zurückzuführen sein könnte, dass es im Spiel keine nicht-tödliche Eliminierungsmethode gibt, die keine Geräusche erzeugt.
Ein weiteres Problem im Spiel ist die Tatsache, dass es kein Speichersystem gibt. Während einer Mission existieren also keine Kontrollpunkte, an denen das Spiel gesichert werden kann. Stirbt man, scheitert die Mission und der Spieler wird wieder an den Start gebracht. Alle Fortschritte gehen dabei verloren – und die meisten Missionen sind lang. Da es keine Möglichkeit gibt, Feinde auszuschalten, ohne dabei Lärm zu machen, kann es sehr frustrierend sein, das Spiel abzuschließen.
Das letzte Problem ist das Fehlen eines Mehrspieler-Modus, wobei dieser Punkt nicht allen Spielern wichtig ist. Es ist dennoch immer enttäuschend, wenn ein Spiel eine taktische Stealth-Mechanik implementiert, aber den Spielern nicht die Möglichkeit bietet, sich zu verbünden oder gegeneinander anzutreten, wie es bei anderen Shootern dieser Generation der Fall ist. In dem Nachfolger I.G.I.-2: Covert Strike wurde dieser Modus – und die Fähigkeit, das Spiel zu speichern – allerdings auf Wunsch der Fans hinzugefügt.
Ein Maßstab für zukünftige Stealth-Spiele
Projekt I.G.I. war zu seiner Zeit eigentlich ein mit Spannung erwartetes Spiel, da es im Vergleich zu den damaligen FPS-Spielen einen anderen Spielstil hatte. Der gravierende Mangel an wichtigen Funktionen und die insgesamt langweilige KI-Programmierung, die kaum auf die Aktionen des Spielers reagiert, sorgten jedoch für eine unbefriedigende Spielerfahrung. Überraschenderweise erfreute sich das Spiel aber dennoch großer Beliebtheit und gilt heute als nostalgischer Titel aus der Kindheit vieler Stealth-Shooter-Fans.
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